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Taten und Fakten zu den Femiziden

Infoblatt über Femizide in Österreich

Stand 11.11.2023

 

Österreich wird laut EU als „Land der Femizide“ bezeichnet, weil generell mehr Frauen als Männer ermordet werden und weil Frauen von ihren Partnern/Expartnern und männlichen Familienmitgliedern ermordet werden. Weil die Frauenmorde im Vergleich zur Bevölkerungsanzahl enorm hoch ist im Vergleich zu anderen Ländern, z.B. Deutschland hatte bis jetzt 97. Femizid bei 84.482.000 (84,5 Millionen) Einwohner*innen.

Österreich hatte 25 Femizide bei 9.104.772 (9,1 Millionen) Einwohner*innen.

Ein Femizid auf 364.190,88 Einwohner*innen

Ein Femizid auf 870.948,46 Einwohner*innen

 

Statistik über Femizide und Mordversuche

Der Verein AÖF sammelt basierend auf Medienberichte die jährlichen Femizide und Mordversuche an Frauen.

Siehe: Frauenmorde-2023_Liste-AOeF.pdf

Mordversuche-SchwereGewalt-2023_Liste-AOeF_09-10-2023

 

2018 gab es laut polizeilicher Kriminalstatistik 41 Morde an Frauen. Zum Vergleich: 2014 wurden 19 Frauen umgebracht. Es kam also seither zu mehr als einer Verdoppelung der ermordeten Frauen – ein trauriger Rekord. Monatlich werden mittlerweile etwa 3 Frauen ermordet.

2019: 39 Femizide

2020: 31 Femizide und 28 Mordversuche

2021:  31 Femizide und 63 Mordversuche

2022: 29 Femizide und 25 Mordversuche

2023: 25 Femizide & 2 Frauenmorde und 40 Mordversuche

 

Detailwissen:

Alarmierend ist die hohe Anzahl an Femiziden an über 60jährigen Frauen in Österreich. Allein 2023 sind bereits über ein Viertel (28%)[1] der ermordeten Frauen dieser Altersgruppe zuzuordnen

 

Definition von Femizid

Femizid ist die vorsätzliche Tötung einer Frau durch einen Mann aufgrund ihres Geschlechts bzw. aufgrund von „Verstößen“ gegen die traditionellen sozialen und patriarchalen Rollenvorstellungen, die Frauen zugeschrieben werden. Femizide gehören daher zu den Hassverbrechen an Frauen und Mädchen. Die Definition geht auf die südafrikanische Soziologin und Autorin Diana Russell zurück, die 1976 eine der ersten war, die den Begriff verwendete.

Vienna Declaration on Femizide von 26. November 2012[1] fasst den Begriff Femizide wesentlich weiter:

  1. Femizide durch Partnergewalt, durch Partner und Expartner
  2. Ehrenmorde
  3. Tötungen von Mädchen und Frauen aufgrund von sexueller Orientierung
  4. Weiblicher Kindsmord
  5. Abtreibung von Babies und Föten, aufgrund des Geschlechts
  6. Frauen, die aufgrund von Genitalverstümmelung ums Leben kommen
  7. Mord an indigenen Frauen aufgrund ihres Geschlechts
  8. Getötete Frauen, denen der Vorwurf der Hexerei gemacht wird
  9. Frauenmorde, die dem organisierten Verbrechen und mit Menschen- und Drogenhandel in Verbindung stehen.

Femizid ist demnach ein globales Phänomen, zitiert nach Yvonne Widler, Seite 31-32

Bei der StoP-Öffentlichkeitsarbeit bitte daher immer den Begriff Femizid verwenden. Das ist der Begriff, der von den Vereinten Nationen und auch von EIGE (European Institut für Gender Equality) verwendet und gefordert wird.

 

Wichtige Gründe für die Verwendung von Femizid in der StoP-Öffentlichkeitsarbeit

  1. Um der generellen Verharmlosung der Gewaltverbrechen an Frauen entgegenzuwirken, seitens der Medien, Polizei, Justiz und in der Politik, verwenden wir den Begriff Femizide und nicht Frauenmorde.
  2. Um eine einheitliche Zählweise zu haben
  3. Damit der Begriff auch in die polizeiliche und juristische Kriminalstatistik einfließt.

In Österreich fehlt es an einer Genderstatistik, vieles wird geschlechtsneutral formuliert.

  1. Ziel ist, dass der Begriff auch in die Gesetzestexte aufgenommen wird.

Literaturempfehlung

Studie der Femizide der letzten 10 Jahre vom Institut für Konfliktforschung

IKF-Untersuchung (bmi.gv.at)

Yvonne Widler: Heimat bist du großer Töchter, 2022 ‚Heimat bist du toter Töchter‘ von ‚Yvonne Widler‘ – Buch – ‚978-3-218-01343-7‘ (thalia.at)

Vienna Declaration on Femizide von 26. November 2012

Untitled (femicideincanada.ca)

Wikipedia

Femizid – Wikipedia

Weitere Statistiken über Gewalt an Frauen

Factsheet_Gewalt-an-Frauen-und-Maedchen-in-Oesterreich.pdf (aoef.at)

[1] 2021 waren es 29%, 2022: 35%, 2023: 28% (Stand 9.11.2023)

[1] Internationale Expert*innen haben im Rahmen des Symposiums im Wiener UN-Büro diese Declaration verfasst „alarmierend durch den Umstand, dass Femizide weltweit zunehmen und oft ungeahndet bleiben, was nicht nur die Unterdrückung und Machlosigkeit der Frauen und Mädchen verstärkt, sondern auch die negative Botschaft an die Gesellschaft aussendet, dass Gewalt an Frauen akzeptiert und unvermeidbar sei“, so heißt es in der Einleitung. Untitled (femicideincanada.ca)

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