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Weil ich ein Mädchen bin – Muster, Mythen, Märchen rund um häusliche Gewalt

Die MQ Sommerbühne lud ein zum Talk: Maria Rösslhumer und Ö3 Redakteurin Elke Rock sprachen über Partnergewalt und Zivilcourage. Liane Seitz moderierte die Diskussion.

Zivilcourage kann Leben retten, doch sie kann auch riskant sein. Das musste Ö3 Moderatorin Elke Rock am eigenen Leib erfahren. Sie vernahm während eines Italien-Urlaubs bei ihren Zimmer-Nachbar*innen spätnachts einen heftigen Streit und beschloss nach dem Rechten zu sehen. Für ihren beispielhaften Mut wurde sie attackiert und musste dabei nicht nur um ihre eigene Sicherheit, sondern auch um die ihres fünfjährigen Sohnes, der während dessen in ihrem Zimmer geschlafen hatte, bangen. Der Schock sitzt ihr heute noch in den Knochen. Wie können solche brenzligen Situationen vermieden werden, ohne dabei auf Zivilcourage zu verzichten?

Das war Thema des Sommerbühne-Talks im Museumquartier am Montag, 07. August 2023. Ö3 Moderatorin Elke Rock und AÖF Geschäftsführerin Maria Rösslhumer sprachen darüber, wie Zivilcourage ausgeübt werden kann, ohne dabei sich selbst oder andere Personen in Gefahr zu bringen. Der Tipp der Gewaltexpertin Rösslhumer lautet: „Immer auf das Bauchgefühl achten und die eigene Sicherheit priorisieren. Wenn Sie die Möglichkeit haben, holen Sie sich Verstärkung.“

Es empfiehlt sich außerdem, den mutmaßlichen Täter auf ein Thema anzusprechen, das nichts mit Gewalt zu tun hat. In der Nachbarschaft können Sie beispielsweise nach einem Ei oder Salz oder etwas anderem fragen, dass Sie sich ausborgen könnten. So können Sie die Situation entschärfen und die Gewalt unterbrechen. Das ist die sogenannte paradoxe Intervention.

StoP empfiehlt überdies immer die gängige Notrufnummer parat zu haben. In Österreich ist das etwa die Frauenhelpline mit der Nummer 0800  222  555 oder die Polizei unter 133. Die kostenlose europaweite Euronotrufnummer lautet 112. Wenn sich die Gewalt in einem Hotel zuträgt, können Sie auch die Hotelrezeption alarmieren.

Auch wenn Elke Rock sich im Nachhinein wünscht, vorsichtiger gewesen zu sein, so bereut sie jedoch ihr Einschreiten nicht. „Wenn ich das in dem Zimmer gewesen wäre, würde ich mir wünschen, dass jemand anklopft“, sagte sie beim Talk. StoP sieht das genauso. Jede*r kann: Was sagen. Was tun. Doch um zu wissen, wie man dabei auf die eigene Sicherheit achtet, braucht es Training. Deshalb sind Gewaltpräventionsprojekte wie StoP notwendig, um Partnergewalt und Femizide nachhaltig zu bekämpfen. Wie Sie uns dabei unterstützen können, erfahren Sie hier.

Und hier können Sie noch ein paar Eindrücke des Talks nachsehen:

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