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überLEBENSRAUM // LIVING ROOM

Unsere Installation überLEBENSRAUM // LIVING ROOM war in der U3 Station Volkstheater im Schauraum von RED CARPET AWARD zu sehen!
Sie kann auch wandern und bei Interesse gern ausgeborgt werden!

„Für Frauen ist der vorgeblich sichere Hort der Familie ein sehr gefährlicher Platz: das Ausmaß an tätlicher Gewalt im privaten Zusammenleben ist ein unvorstellbar Großes.“ Johanna Dohnal (erste österreichische Frauenministerin)

Dieses Zitat stammt aus einer Rede im Rahmen der UN-Menschenrechtskonferenz in Wien 1993, bei der erstmals Gewalt an Frauen nicht als Privatsache, sondern explizit als Menschenrechtsverletzung anerkannt wurde.

Die Installation überLEBENSRAUM zeigt einen Privatraum im öffentlichen Raum. Ein Wohnzimmer mit Hinweisen auf dessen Bewohner*innen und Dynamiken. Der Schauraum wird zum Wohnraum: Möbel, Geschirr, Scherben. Die umgefallene Stehlampe flackert. Im Hintergrund eine Fototapete, die ein Zimmer zeigt und damit dem begrenzten Raum des Schaufensters Tiefe gibt. Das Private wird öffentlich.

„ZUHAUSE“ vermittelt Geborgenheit, Rückzug, Behaglichkeit, Vertrautheit und Sicherheit. Für Frauen allerdings ist das eigene Zuhause der gefährlichste Ort überhaupt. 80% der Femizide in Österreich werden im eigenen Wohnraum der betroffenen Frauen begangen. Täter sind Ehemänner, Ex-Ehemänner, Partner, Ex-Partner, Brüder, Väter oder Söhne. Sie stehen den Betroffenen nahe und haben ein Vertrauensverhältnis zu ihnen. Bei häuslicher Gewalt in Österreich sind rund 90% der Gewaltausübenden männlich und mehr als 80% der Betroffenen sind weiblich. Gewalt hat kein Profil. Gewalt hat keine Nationalität. Gewalt hat keine Religion. Gewalt hat keine Hautfarbe. Gewalt hat keine soziale Schicht. Gewalt hat kein Alter. Es gibt kein Gefühl, das Gewalt rechtfertigt. Gewalt ist Machtmissbrauch, Grenz-überschreitung und Menschenrechtsverletzung. Häusliche Gewalt entwickelt sich oft schleichend und hat viele Facetten – von herabwürdigenden Bemerkungen, dem Überschreiten von Grenzen über Drohungen bis hin zu körperlichen Übergriffen. Im Zentrum stehen immer Macht & Kontrolle. Oft werden Betroffene von ihrem Umfeld abgeschirmt oder ziehen sich aus Scham zurück. Nachbar*innen werden so zu einer wichtigen Ressource. Sie können Hilfe holen, Hilfe anbieten und Hilfe leisten, weil sie oft die einzigen Zeug*innen sind. Häusliche Gewalt ist keine Privatsache, sondern geht uns alle an.

Fotografie: Antonia Mayer
Szenenbild: Katharina Wöppermann
Illustration: Armin Schrötter
Support: Stefan Teuber (Filmlocations.at), Christian Bauer (Absolut-Print GmbH),
Dopplinger Filmgeräteverleih GmbH, Bric à Brac GmbH, Motivgeberin
Herzlichen Dank an alle Beteiligten für ihre unentgeltliche Unterstützung!
Konzept und Koordination: Clara Bauer & Leni Mayer / Stadtteile ohne Partnergewalt

 

 

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